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Fabrizio Cammarata

  • Datum:13 - Dez - 2017
  • Beginn:21:00
  • Einlass:19:00
  • Herkunft:IT
  • Tickets:Eintritt frei!
  • FabrizioCammarata400

Palermo ist keine Stadt wie jede andere. Genauer: Keine andere Stadt ist wie Palermo. Die südlichste Metropole Italiens, Sehnsuchtsort für viele Menschen, die das Ungewöhnliche suchen und sich an Momenten und Situationen berauschen können, in denen vermeintliche Gegensätze eine geradezu selbstverständliche Symbiose eingehen, verströmt eine aufregende Aura des ewig Unfertigen und im Wandel Begriffenen. Dazu genügt etwa ein Blick auf einige der in dieser Region zahlreich vorhandenen Gotteshäuser, in deren Fassaden sich oft gotische, maurische und orientalische Architektursprachen mischen: „Je nachdem, wer Sizilien gerade belagert hat in den vergangenen Jahrhunderten, änderte sich auch der Anteil der Glaubensgruppen radikal, und so wurden auch die Kirchen umgestaltet. Anstatt sie abzureißen, nahmen die neuen Besatzer sie in Beschlag, eliminierten die zu offensichtlichen Insignien der zuvor ausgeübten Religion und bauten ihre eigenen Architektur-Merkmale drüber“ erzählt der Musiker, Autor, Filmemacher, Poet, Sänger und Gitarrist Fabrizio Cammarata.

So findet man in der Stadt Kirchen, wo auf einem gotischen Portal maurische Säulen thronen, verziert durch Mosaikkunst aus dem Maghreb. Nur ein willkürlich gewähltes Beispiel für den Umstand, dass Palermo ein außergewöhnlicher Schmelztiegel höchst gegensätzlicher Einflüsse ist. Ein Ort, wo Schmutz und Glamour, Geschichte und Zeitgeist, Kultur und Alltag, Frohsinn und Schwermut zu einer Art Erlebnispark der inneren Inspirationen und Empfindungen werden. Und Fabrizio Cammarata ist ein Sohn dieser Stadt, in jedem Ton und jeder Zeile, die er mit eben so viel Inbrunst wie Zärtlichkeit singt – ganz gleich, wo er dies tut. Ob auf Europa-Tourneen mit gleichgesinnten Songwriting-Genies wie Ben Harper, Patti Smith, Iron & Wine oder Emiliana Torrini, oder ganz allein auf einer dieser verwunschenen Bilderbuch- Piazzas, wie man sie reihenweise im Stadtkern Palermos findet: Wenn Fabrizio singt, sehnt, flüstert oder drängt, wenn er seinen hochemotionalen Zeilen mit seiner Stimme ein eigenes Leben einhaucht, in denen er von sich und seinen Reisen, von der Liebe, ihren Schatten und Sonnenseiten und ganz allgemein von dem Blick eines sehr feinsinnigen Menschen auf seine Umwelt erzählt, dann hören ihm die Menschen zu. Manchmal, wie an einem Sommerabend vor zwei Jahren, sogar die ganze Nacht, als er mit seinem Geistesverwandten Damien Rice eine spontane Straßensession startete, die alle Anwesenden so mitriss, dass kein Ende gefunden werden konnte und man die ganze Nacht durch einfach gemeinsam sang.

Der Grund, warum der gebürtige Sizilianer Cammarata dermaßen berührt, ist evident: Es ist seine Aufrichtigkeit, diese unbedingte, metaphysische, gern auch ätherische Wahrhaftigkeit, die sich in seinen Songs ausdrückt, gepaart mit einem großen Gefühl dafür, westlichen Folk auch mit afrikanischen, kubanischen oder mexikanischen Folklore-Traditionen anzureichern. Eine Folge seiner vielen ausgedehnten Reisen auf diesem Globus, bei denen er stets sehr tief in andere Kulturen eintaucht. Und manchmal so bewegt wird, dass gleich das nächste Projekt daraus erwächst, wie etwa sein letztes unter dem Titel „Un Mondo Raro“, bei dem er zusammen mit dem italienischen Sänger Antonio di Martini ein Album sowie einen semibiografischen Roman rund um die mexikanische Sängerin Chavela Vargas kreierte – einzig und allein ausgelöst durch seine eigene Begeisterung für diese mexikanische Gesangslegende.

Entsprechend benötigt Fabrizio Cammarata auch im Konzert meist nur seine Stimme und seine Gitarre, um Zuhörer zu verzaubern und gleichzeitig herauszufordern mit Klängen, Harmonien und folkloristischen Zitaten, um ihre Gedanken ebenso anzuregen wie ihr Herz und besondere Momente der Intimität zu erzeugen. Von alldem erzählt auch Cammaratas aktuelle EP „In Your Hands“, seinem Vorboten auf sein kommendes, im November erscheinendes neues Album. Seine Deutschland-Konzerte im Dezember sollte man sich daher auf keinen Fall entgehen lassen.

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