GaBLé ist wie eine absurde Lügengeschichte oder ein Märchen wie es nur anderen passieren kann, eine Art B-Movie der nach Sex mit einem Z-Movie auch noch einen Oscar gewinnt. Seit jetzt schon 10 Jahren hat sich diese hoch glaubwürdige Trio weltweit mit seiner Popmusik etabliert.
Im Jahr 2007 und danach hat es drei CD-R Alben veröffentlicht um dann auf dem geheimnisumwehten britischen LOAF recordings mit «7 guitars with a cloud of milk» als erstem offiziellem Album zu landen. Von einem geschulte Ohr schnell entdeckt, wurde das Trio mit dem CQFD Inrockuptibles Preis 2008 ausgezeichnet und auf viele europäische Bühnen eingeladen. 2011 veröffentlichten GaBlé «CuTe HoRSe CuT», und kurz darauf die EP «I¹m OK» als Replik auf die Nummer «Hi, how are you» von Daniel Johnston. Es folgte eine ausgiebige 10-monatige Tour über Frankreichs Bühnen: Trans Musicales, Eurockeennes, Rockomotives, 3 Elephants, Festival de Marne, Art RockŠ und um die Welt: Big Chill beim Great Escape, Les Nuits Botaniques in Brüssel, das dänische Spot-Festival, das FME in Quebec, Iceland Airwaves uvm. Anfang 2012 stellten GaBLé die Koffer endlich auf den Speicher um für einige Monate, nur unterbrochen von ein paar Sommergigs, an einem neuen Album zu stricken.
Alles fing mit einem großen Umzug, einem neuen Haus, einer neuen Arbeitsweise, einem neuem Label an. Auf dem platten Land nahm sich das Trio Zeit zum Hören, zum diskutieren, zum Austausch über die vielen Gespräche während ihrer Tourmonate. Und entlang dieser Gespräche und langer Tage des Feedbacks unter Freunden, nahm sich die Band die Zeit noch mehr Instrumente auf dem Album unterzubringen.
Der Teilzeit-Posaunist begegnete seinen alten Gitarristenkumpels. Nach ein paar Wochen des Abmischens war das dritte Album da: «MuRDeD», 13 freie und unbefangene Songs allesamt GaBLé-made: Hiphop, Pop, Noise und Folk. Und dieses neue Release beweist, dass GaBLé nicht nur Musiker sondern vor allem Sound-Handwerker sind. « MuRDeD » wurde mit größter Sorgfalt und Hingabe aufgenommen, ist eine unablässige Suche nach neuen Tönen und überraschenden Formen, die musikalische Konventionen geradezu zerfetzen. Harte Arbeit an den Formen, Texturen und Stimmungen zeigen, dass der Ansatz von GaBLé seinen Zenith erreicht hat. So beschreibt das Trio die Umrisse seiner Musik als ‘experimentell’, gestalten sie einladend, warum und ‘vereinend’. Und das was GaBLé da will, wird jedem deutlich, auch ungeübten Ohren. Was wie eine schlichte folkige Ballade erscheinen mag, verwandelt sich in ein Konzentrat der Erfindungskraft, das sich weder um Strukturen, Melodien noch die Platzierung der Stimme schert. Immer unerklährlich catchy, machen sie aus jedem Track eine faszinierende Welt, die sich erst im Laufe des Zuhörens erschließt. Wer da glaubt es mit einer leicht verdaulichen Platte zu tun zu haben, stellt schnell fest dass sie niemals langweilig wird, wenn sie sich nach und nach erschließt.
