Es bleibt letztlich als regelmäßiger Haldern-Gänger jedes Jahr diese sentimentale Schwere, wenn man nach dem Festival den Weg durch die Felder Richtung Autobahn im Schritttempo vorbei an den buntbemalten Schildern nimmt. Das Haldern-Gefühl ist noch das gleiche geblieben all die Jahre. Das ist zum einen den Organisatoren und Helfern, zum Anderen dem Publikum zu verdanken. Es ist schon außergewöhnlich für eine Festival "heutzutage", dass alles so entspannt und stressfrei abläuft.
Wenn ich zurückblicke ist vieles wirklich besser geworden über die Jahre - manches verliert sich aber leider. Und das ist in meinen Augen vorrangig eine musikalische Konzentration. Ich find schlichtweg, dass mittlerweile viel zu viele Bands spielen. Auch ohne den Anspruch, alles sehen zu wollen, hetzt man teils von location zu location und hat kaum Zeit für's Entschleunigen. Auch fehlt es - und da knüpf ich bei den Vorrednern an - an Bands des Konsens zur Hauptzeit abends auf der Hauptbühne. Ich wertschätze ja den Anspruch der Veranstalter kleinen Bands eine große Bühne zu geben - aber das Konzert der Villagers fand ich da mal wieder symptomatisch. Viele waren total gelangweilt laut am quatschen während andere gerne aufmerksam zugehört hätten und von ersteren angenervt waren - was hätt ich für das Konzert im Spiegelzelt gegeben! Danke aber für die sensationelle Breite und Schrägheit des Gesamtprogramms!