Ich kann da zion gut verstehen. Zumal bei einer Absage aus nicht eigenem Verschulden kein Künstler Geld vom Festival bekommen wird.
Meine Meinung dazu habe ich schon am 19.04. kundgetan. Das Appletree Garden hat das in etwa so umgesetzt, wie ich es auch gemacht hätte:
https://www.startnext.com/appletreegardenDie Veranstalter haben einfach gesagt: So viel brauchen wir, um das Festival auch nächstes Jahr wieder in gewohnter Weise umsetzen zu können und gut. Die Strukturen sind da ähnlich (überwiegend ehrenamtlich organisiert). Die haben 50.000 € angegeben für ein 5.500-Zuschauer-Festival und die meinen auch zusätzlich, dass jeder Euro hilft, den man über die Ticketrückgabe noch spendet --> bei den angegebene 2,5 Festangestellten wären die 50.000 € nämlich auch nur der Mindestlohn für das Jahr. Also 20 € im Schnitt und die Organisatoren sollten ganz gut über die Runde kommen. Und wenn man hört, wie hoch die Spendenbereitschaft durchaus ist, kann man da schon nachfragen, was denn mit evtl. Überschüssen passieren würde.
Nach den Worten im Festival-Radio habe ich irgendwie was anderes erwartet, wie mit der Situation umgegangen wird (das klang ja schon so, als ob man ein paar kreative Ideen hat). Und so klein der Graben zwischen Organisatoren und Publikum auch sein soll: Wenn es um die Finanzen geht, wird auch hier komischerweise ein Staatsgeheimnis draus gemacht (wir haben eine bedenkliche Situation, diskutieren aber darum, ob wir sie überhaupt kommunzieren sollen, entscheiden uns dafür und kommunizieren dann aber nicht, wie bedenklich sie denn genau ist). Warum wird da diskutiert? Weil es im Endeffekt zu großen Teilen um die eigenen Gehälter geht? Da hätte ich kein Problem damit, das anzusprechen. Von irgendwas muss man als Veranstalter ja auch leben. Und mit dem Veranstalter steht und fällt ja auch das Festival.
Warum es nun so gehandhabt wurde, darüber kann ich auch nur spekulieren.
Vielleicht wurde nie und nimmer davon ausgegangen, dass es eine so hohe Spendenbereitschaft gibt. Vielleicht haben sie damit im Endeffekt auch recht (die paar Forumsmeinungen spiegeln ja nicht alle Besucher wider) und es kommt im Anschluss noch eine Crowdfunding-Kampagne. Vielleicht stehen die Veranstalter dann mit einem unerwartet fetten Konto da, geben das kund und unterstützen mit dem Geld die Künstler (die ja vom Gehalt her Komplettausfälle haben) oder andere von der Krise Betroffene. Ich würde denen da schon vertrauen, dass sie sich das nicht selber in die Tasche stecken (bzw. ich würde euch vertrauen, ihr lest das ja sicherlich
).
Ich für meinen Teil würde auch das ganze Ticket spenden, wenn ich wüsste, dass im Falle des Falles auch andere Projekte/Künstler/etc. mit unterstützt werden. Sonst spende ich einfach einen Teil, den ich für das Festival und die Organisatoren als angemessen empfinde. Und falls es im Endeffekt zu wenig ist und es noch einen Spendenaufruf gibt, gebe ich auch gerne nochmal einen Nachschlag. Aber einfach den ganzen Ticketpreis hier in den Topf zu werfen, wäre mir so erstmal zu viel. Da gebe ich lieber anderen noch was. Aber ich warte mal noch ein paar Tage. Vielleicht kommt ja hier noch ein Nachtrag von Veranstalterseite.