Alice Bomans Stimme schlägt mit einer ähnlichen emotionalen Wucht und tief bewegenden Fragilität ein wie die Stimme von Nina Simone. Zeitlos und direkt sind die Stücke der schwedischen Sängerin, sehnsuchtsvolle und wehmütige Songs, die bisher auf zwei EPs bei dem Label Adrian Recordings erschienen.

Die aus Malmö stammende Künstlerin wurde 2013 mit ihrer ersten EP “Skisser” einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Übersetzt bedeutet Skisser “Skizzen” – und genau das waren die in Alice Bomans Schlafzimmer aufgenommenen anmutigen Songs, die uns deutlich machen, dass sie eigentlich nur für die Ohren der Sängerin selbst bestimmt waren und sonst keinen.

Eigentlich hatte ihr Label nach einem arbeitsreichen Sommer keine weitere Veröffentlichung in Planung, aber als die Macher die Aufnahmen hörten, blieb die Zeit gleichsam stehen, wie sie erzählen. Und so entschieden sie eine EP auf Vinyl herauszubringen. Die Reaktionen auf die Kunstfertigkeit von Liedern wie “The Line of Best Fit” und “The Wild Honey Pie” waren derart überwältigend, dass schon bald Mediengrößen wie das Interview Magazin oder der Guardian Bomans Platte in höchsten Tönen lobten.

Den passenden Auftakt für die zweite EP bildet “What”, ein schlichtes schönes Märchen und zugleich die erste Singleauskoppelung der Platte. Ganz ähnlich wie bei “Skisser” zeigt sich auch auf der zweiten EP Bomans Anspruch, Schönheit durch Einfachheit und Schlichtheit zu kreieren.

“Meine Texte sind ziemlich simpel und sie geben nicht viel Raum für Interpretationen, also bedarf es vielleicht noch nicht einmal einer Erklärung”, sagt die Sängerin über ihre neuste Veröffentlichung, die in einer Hütte in den schwedischen Wäldern aufgenommen wurde. Eine äußerst passende Kulisse für die ätherischen Kompositionen. “Außerdem finde ich, dass man Musik für sich sprechen lassen soll”, ergänzt Boman abschließend.