von Stebbie » So 11. Aug 2019, 22:00
Da schließe ich mich gerne an. Es war eines der besten Ausgaben meiner nun mittlerweile 11-jährigen Pop-Karriere, auch weil es in seiner musikalischen Vielfalt absolut überzeugte. Vor Jahren wurde ja noch oft etwas krampfhaft nach Musik jenseits von Singer-Songwritern und Folkkünstlern gesucht, aber in diesem Jahr dürften fast alle auf ihre Kosten gekommen sein. Auch ein dickes Lob dafür, dass man einigen der Pop-Bar-Künstlern mit den Niederrheinzelt noch eine weitere Bühne gegeben hat. Ich war selbst nur bei Gurr, aber die Stimmung sollte doch gezeigt haben, wie sinnvoll das war.
Ansonsten gab es die erwarteten Highlights von Idles, Bans der Stunde wie black midi, alte Helden mit Patrick Watson und seinem unfassbar schönen Set im Spiegelzelt, verstörenden und sich selbst geißelnden Töchtern (Daughters) und viel zu lang von mir verschmähte Künstlerinnen wie Sophie Hunger, die ich nun dann doch für mich entdeckt habe. Einzig Michael Kiwanuka kämpfte, so schien es mir, ein wenig mit der Stimmung, die nicht so richtig aufkommen wollte. Aber es war auch ein etwas komisches und unruhiges Publikum an dem Abend. Negativer Höhepunkt war dieser dämliche Strandball, der (glaube ich) zu Home Again durch die Menge ging - ehe sich jemand erbarmte und den Ball runterholte.
Sehr schön auch, dass man mit Gisbert noch einen unfassbar tollen Ersatz für Flamingods holen konnte. Natürlich hätte er auch einen nahezu perfekten Ersatz für Julien Baker hergegeben, aber es wird seine Gründe gehabt haben, dass er nur im Jugendheim spielte (manchmal sind es ja auch vertragliche Grenzen oder Wünsche der KünstlerInnen). Es hatte auf jeden Fall seinen Charme, dem Konzert aus dem Garten lauschen zu können.
Es bleibt die Erinnerung an ein wirkliches tolles Jahr, über das man noch so viel tolles schreiben könnte. Aber das wird die nächsten Tage sicherlich noch zu genüge getan.